Frühlingsklausur der Schulpflege 2016

Am 11. Mai 2016 fand die Frühlingsklausur der Schulpflege statt. Das Thema wurde der pädagogischen Zukunft und den daraus entstehenden Konsequenzen für die Volksschule gewidmet. Herr Dr. Pierre Tulowitzki von der PH Zug (Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie) hielt das Referat und stand im Anschluss für die Diskussion und Fragen zur Verfügung.

Es nahmen die aktuellen und die neuen Schulpflegemitglieder, die Schulleitung, die Leitung der Schuldienste und eine Vertreterin der Fachstelle Familie Plus teil.

Der Ausblick zeigte folgende Zukunftstrends:

Zukunftstrend (Z) 1: Harmonisierung2030 wird die Harmonisierung weiter fortgeschritten sein.
Ob der LP21 oder andere Konzepte die Träger seine werden, ist heute noch unklar.

Z 2: Steigende Komplexität
Die Anforderungen an Schulleitung und Lehrpersonal steigen weiter an. Steigende und anspruchsvolle Aufgaben können teilweise durch Intensivierung der Zusammenarbeit als Bewältigung der Komplexität erachtet werden.

Z 3: Menschen, Familie, SchuleDemographischer Wandel
Bei der Bevölkerung werden es mehr ältere Menschen und weniger Jugendliche sein. Dies kann in der Schweiz jedoch regional sehr unterschiedlich sein. Die Mobilität im Land wird sich erhöhen und somit wird die Flexibilisierung der Schulen bezüglich Anzahl der Schülerinnen und Schüler immer anspruchsvoller. Ebenfalls geht der Trend der Zuwanderung in abgeschwächter Form weiter (11.8% Zuwanderung seit 10 Jahren).

Z 4: Familienzusammensetzung und Tagesschulen
Familienergänzende Betreuung (Fremdbetreuung bereits ab der 9. Lebenswoche) während der Vorschule und der Schule wird weiter zunehmen. Die Rollenverteilung (Eltern/Paare) wird nicht mehr so klar sein.Zur Zeit in Zürich: 70% aller Kinder besuchen einen Hort an einem bis an mehreren Tagen pro Woche. Im Weiteren braucht es Blockzeiten, Mittagstische und wenige Tagesschulen. Gesunde Ernährung: Ein gesundes Körpergefühl und gute Ernährung wird wichtig bleiben.

Z5: Vernetzung und Kooperation
Die Zusammenarbeit zwischen der Schule, der Erziehungsberechtigten und des sozialen Umfeldes (Quartier, Vereine) erhält eine tragende Rolle. Das Sprichwort „die Erziehung eines Kindes braucht ein ganzes Dorf“, zeigt diesen Trend sehr gut. Zusammenarbeit einzelner Personen:Lehrperson – Netzwerk – Kooperationsverbund (Sozialraumorientierte Schule)Diese intensivierte Form der Zusammenarbeit hat eine sehr positive Auswirkung für das Kind.

Z 6: Technologie IE-learning ist zunehmend.
Kreative Kompetenz dient als Schlüsselkompetenz. Ortsunabhängiges Lernen, De-Materialisierung von Bildung. Internationalisierung von Bildung: Internet, Wikipedia … Technologie IIBlended Learning & digitale Schule – selbstbestimmtes Lernen, unabhängiges Lernen von Zeit und Ort bis 2040. Die Frage ist, wieviel Computer kommt in die Schule?

Z 7: Schule I
Team Teaching: Zusammenarbeit zwischen den unterrichtenden Personen geht weiter (LP/IF-LP)
Geteilte Führung: Anstieg der Komplexität (bereits unter Z2 erwähnt)

Schule II
Die Globalisierung und der technische Wandel führen zu einem Paradigmenwechsel in der Schulbildung.

Z8: Monitoring & EvaluationNationale und internationale Lernstandserhebungen werden weiterhin zunehmend.
Output-Orientierung(Selbst-) Evaluation der Einzelschulen

Herausforderungen.
Es ist mit einer Verstärkung der Dynamik im gesamten Bildungswesen zu rechen. Ein quantitativer Ausbau der Institutionen des Bildungssystems ist unumgänglich.Qualitative Aspekte der Gestaltung von Bildungsinstitutionen und Bildungsprozessen gewinnen auch vor dem Hintergrund der demografischen Perspektive, die eine bessere Entwicklung und Nutzung aller Bildungspotentiale dringend erforderlich macht, an Bedeutung. Der Trend in der Schule ist klar mehr als reine Wissensvermittlung. Die Schule wird noch mehr mitbeteiligt sein an der Erziehung der Kinder und Jugendlichen.Die wichtigste Erkenntnis bleibt, dass die Bedeutung der langfristigen Entwicklung von Strategien unumgänglich ist. Kurzfristige Umstellungen dienen nicht dem Wandlungsprozess und verursachen ein schlechtes Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen.

Übergabeplanung der Schulpflege 
Als weiterer Programmpunkt widmeten sich die aktuellen Schulpflegemitglieder der Organisation und dem Ablauf der Übergabe und des Wissenstransfers zwischen den scheidenden und den neuen Schulpflegemitgliedern. Somit ist eine strukturierte, umfassende und detailorientierte Übergabe an die neuen Schulpflegemitglieder garantiert.

Um 18.45 Uhr wurde der offizielle Teil der Frühlingsklausur geschlossen und es folgte ein gemütliches Nachtessen. Zum internen Legislaturabschluss der Schulpflege, wurde die Arbeit der abtretenden Schulpflegemitglieder verdankt und mit einem Präsent geehrt.